Literaturagenturen: Die Türöffner

Auch in Deutschland ist es mittlerweile beinahe Usus geworden, dass sich Autorinnen und Autoren mit ihren Manuskripten nicht direkt an die Verlage, sondern zunächst an Literaturagenturen wenden. In den USA und in Großbritannien ist das schon lange gängige Praxis. Genau wie bei den Verlagen, gibt es hier solche und solche. Von Literaturagenturen, die im Voraus Gebühren für ihre Tätigkeit (z. B. irgendeine Gutachtertätigkeit oder unverlangtes Lektorat) verlangen, sollte man die Finger lassen. Diese Unternehmen sind in etwa genauso seriös wie Druckkostenzuschussverlage.

Warum sich die Zusammenarbeit mit Literaturagenturen lohnt

Die Zusammenarbeit mit seriösen Agenturen aber, die auf Erfolgsbasis arbeiten und sich die Vermittlung der Manuskripte durch eine prozentuale Beteiligung an den Autorenhonoraren bezahlen lassen, kann durchaus von Vorteil sein. Autorinnen und Autoren können von den oftmals guten Kontakten der Agenturen in die Verlagsbranche profitieren (nicht selten stammen die Gründer der Agenturen selbst aus der Branche und waren dort z.B. als Lektoren tätig), ebenso von deren Sachkenntnis, wenn es darum geht, den geeigneten Verlag für ein Manuskript zu finden und gute Vertragsbedingungen auszuhandeln. Die Höhe der Provision ist unterschiedlich und hängt auch vom Renommee der jeweiligen Literaturagentur ab sowie vom Gesetz von Angebot und Nachfrage. In der Regel wird die Provision vermutlich irgendwo zwischen 10% und etwa 20% des Autorenhonorars liegen.

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Die Tatsache, dass Agenturen in der Regel in der Lage sind, bessere Konditionen mit den Verlagen auszuhandeln als es die Autoren könnten, führt natürlich nicht nur zu Freudenjubel bei den Verlagen. Anderseits sind die Verlagslektorate meistens dankbar, wenn ihnen die Aussortierung der Spreu vom Weizen ein Stück weit abgenommen wird und brauchbare neue Manuskripte und Autoren an sie herangetragen werden. Ein zweiter Effekt dieser gestärkten Verhandlungsposition in puncto Verlagsvertrag könnte durchaus sein, dass auch das Autorenhonorar höher ausfällt als wenn die Autorin bzw. der Autor selbst verhandelt hätte. Es könnte dann sogar sein, dass durch dieses höhere Autorenhonorar die für die Agentur anfallende Provision bereits ausgeglichen ist, so dass de facto für den Autor bzw. die Autorin im Grunde keine Mehrkosten oder Einbußen entstehen. Sicher ist dies aber von Fall zu Fall unterschiedlich. Es ist aber sicher zu verschmerzen, ein paar Cent pro verkauftem Buch für die erfolgreiche Vermittlung an die Agentur abzudrücken, wenn es ohne die Tätigkeit der Agentur womöglich gar kein Buch gegeben hätte.

Wie stehen die Chancen, von einer Agentur angenommen zu werden?

Inzwischen ist es beinahe ebenso schwierig geworden, für sein Manuskript eine Agentur zu finden wie einen Verlag. Aber eben nur beinahe. Auch Agenturen müssen erfolgsorientiert arbeiten und können nur diejenigen Projekte vertreten, für die es wahrscheinlich einen Markt geben wird. Und doch sind die Kapazitäten zur Begutachtung eingehender Projektangebote bei den Agenturen noch nicht so überstrapaziert wie in den Verlagen, deren Lektorate unverlangte Manuskripte im Akkord beurteilen müssen, wobei viel schneller Potentiale übersehen (und verschenkt) werden können, als das bei den Agenturen der Fall sein mag. Hat man eine Agentur von seinem Manuskript überzeugen können, ist damit zwar noch kein Verlag gefunden, aber die Chancen darauf sind ein gutes Stück gestiegen.

Hier gibt es eine Liste deutschsprachiger Literaturagenturen

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Ein Gedanke zu „Literaturagenturen: Die Türöffner

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