Hat es jemand bemerkt?

Ich war weg. Über zwei Jahre gab es keinen neuen Beitrag mehr auf indieautor.com. Und die letzten beiden Beiträge vor der langen Pause waren bereits nicht mehr von mir, sondern Gastbeiträge von dem geschätzten Peter Biro, seines Zeichens nicht nur Autor, sondern Professor für Anästhesiologie, hauptberuflich Narkosearzt am Universitätsspital Zürich. Der wollte meinen Job jedoch offenbar nicht in Gänze übernehmen bzw. hatte vermutlich selbst zu viel zu tun, um mich dauerhaft auf indieautor.com zu ersetzen, so dass das Blog zwei Jahre lang verwaiste. Ganz so, als würde es mich von einem Tag auf den anderen nicht mehr geben. Es gab Gründe dafür, und wer möchte, kann entsprechende Informationen auf meinem Autorenblog finden.

Es hat aber anscheinend fast niemand bemerkt, dass hier Stille herrschte. Geschweige denn, dass mich jemand vermisst hätte. Die Statistik zeigt, dass sich die Besucher- und Klickzahlen kaum verändert haben, seit ich das Schreiben bzw. das Veröffentlichen neuer Beiträge eingestellt habe. Einerseits finde ich das super, dass indieautor.com sozusagen ein Selbstläufer geworden ist. Schließlich bedeutet das, dass ich – auch ohne mein weiteres Zutun – regelmäßig ein paar Tantiemen von der VG Wort erwarten darf… Andererseits ist es ein bisschen ernüchternd, wie egal ich bin. Aber was soll´s? So ist das nun einmal. Doch wie das bei mir eben auch immer so ist, führt eine solche Erfahrung genau zu dem Gegenteil dessen, was man nun vielleicht erwarten könnte. Anstatt die ganze Sache jetzt einfach sein zu lassen, weil es sowieso keinen Unterschied macht, ob es mich noch gibt oder nicht, erweitere ich meinen Aktionsradius. Nicht nur nehme ich die Arbeit an indieautor.com wieder auf; nein, dank einer Förderung der oben bereits genannten VG Wort gibt es mich ab sofort auch als Video-Kanal!

Goldberg TV

Ja, ich wage mich aus der anonymen Sicherheit des reinen Schreibens hervor, gebe mich der Öffentlich- und möglichen Lächerlichkeit preis, indem ich meinem Tun eine weitere, eine gefährliche Dimension hinzufüge: das Reden und Agieren vor der Kamera. Ich zeige mein Gesicht. Das ist keine kleine Sache, will gut überlegt sein und bedarf eines gewissen Mutes. Ich habe in der Vergangenheit schon des Öfteren über diese Möglichkeit nachgedacht, ohne zu einer eindeutigen Entscheidung zu finden – weshalb es bisher keinen Video-Kanal von mir gab. Nun aber habe ich für die Umsetzung genau dieses Projekts eine Förderung erhalten (vielen Dank noch mal!), was mich dazu bringt, die Sache anzugehen, um auf diese Weise möglicherweise neue Zielgruppen zu erreichen und mit meiner bisherigen Zielgruppe intensiver kommunizieren zu können, indem ich meinem Tun eine visuelle Komponente hinzufüge. Natürlich beinhaltet dieses Unterfangen auch die Möglichkeit des Scheiterns. Es könnte sein, dass ich gar nicht in der Lage bin, meinen eigenen Ansprüchen oder den Ansprüchen der Zuschauerinnen und Zuschauern zu genügen. Doch in diesem Fall wird es sicherlich möglich sein, alle bis dahin veröffentlichten Videos wieder zu löschen…

Bisher (Stand: 19.04.2022) gibt es auf meinem Kanal „Goldberg TV“ drei Videos zu sehen. In meinem allerersten Video demonstriere ich sofort, wie supereinfach es ist, YouTuber zu werden. Wenn schon, denn schon. In meinem zweiten Video erzähle ich, wie ich persönlich YouTuber geworden bin (mehr oder weniger deckungsgleich mit dem, was ich oben geschrieben habe) und was ich auf meinem Kanal in etwa vorhabe oder vorhaben könnte. Und mein drittes Video ist ein Kurzprosafilm namens „woanders“, der sich genau mit dem Eingangsthema dieses hier vorliegenden Textes befasst, nämlich dem Wegsein.

Klickst du hier, kommst du zu meinem YouTube-Kanal.

Wohin es mit dem Kanal genau gehen wird, ist noch nicht ganz klar. Ich werde mich sicher anfangs in einer Phase des Ausprobierens befinden. In jedem Fall wird es mehrere Formate geben. Genaueres zu meinen Überlegungen diesbezüglich erfährst du im oben genannten und verlinkten zweiten Video. Jedenfalls glaube ich, dass es interessant und abwechslungsreich werden wird.

Ich würde mich freuen, wenn die eine oder der andere sich das mal anschaut und – bei Gefallen – meinen TV-Kanal abonniert und meine Videos mit einem „Mag ich“ aufwertet.

Schlussgedanken

Ich habe die Corona-Pandemie dazu nutzen können, mich etwas neu aufzustellen, wodurch ich einige Freiheiten und zeitliche Ressourcen gewonnen habe. Als Folge dessen werde ich versuchen, mich noch viel intensiver auf meine eigenen Projekte zu fokussieren. Vor allem werde ich die Arbeit an dem aktuellen Romanprojekt wieder aufnehmen, von dem ich aus verschiedenen Gründen vorerst ablassen musste, weil es nicht möglich war, ein stetiges Arbeiten daran aufrechtzuhalten. Und wenn man einmal ausgestiegen ist, bedeutet es einen gehörigen Kraftakt, sich wieder einzuarbeiten. Doch ich bin zuversichtlich, dass ich die Geschichte dieses Mal zu einem Abschluss bringen werde.

Wer sich für mein Schreiben und den Fortgang meiner Projekte interessiert, der kann meine Autorenseite und natürlich auch meinen Autoren-Newsletter abonnieren oder mir in den sozialen Medien folgen. Und auch auf meinem neuen Video-Kanal werde ich sicher darüber berichten.

Wer sich ausschließlich für meine Beiträge zum Schreiben und Veröffentlichen interessiert, wird hier auf indieautor.com in Zukunft neue Artikel dazu finden.

Jetzt bin ich froh, dass ich nach über zwei Jahren einen neuen Beitrag auf indieautor.com veröffentliche und es hier endlich weitergeht. Und ich bin gespannt, wie sich alles weiter entwickeln wird.

Da bin ich wieder. Ob es jemand bemerkt?

2 Gedanken zu „Hat es jemand bemerkt?

  1. Lieber Anton,

    Sehr wohl habe ich es über die zwei Jahre bemerkt, dass sich auf der indieautor-Webseite nichts getan hat. Eine Weile dachte ich, dass nach meinen zwei Beiträgen die Latte der literarischen Qualität so hoch gesetzt wurde, dass sich niemand mehr traute, dort etwas neues zu posten. Dann aber hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht Schamgefühle oder Minderwertigkeitskomplexe dahinter standen, sondern ernstere Ursachen.

    Nun aber, da die Seite wieder zum Leben erwacht ist, und obendrein von einem YouTube-Kanal begleitet wird, möchte ich einige Kleinigkeiten nachtragen: inzwischen bin in den Ruhestand getreten, sodass der Glorienschein der akademisch-klinischen Heldenhaftigkeit von mir gewichen ist. Jetzt bin ich ein gewöhnlicher Ruheständler, der mit allen Insignien der Alterung behaftet ist einschliesslich gesundheitlicher Gebrechen, die nach keiner literarischen Verarbeitung verlangen.

    Stattdessen habe ich meine schriftstellerische Tätigkeit fortgesetzt und sogar einige Bücher veröffentlicht, die sich einer weit verbreiteten Ignoranz der internationalen Leserschaft erfreuen. Darunter sind meine Kindheitserinnerungen aus Transsylvanien (auf Deutsch und Ungarisch), sowie je ein Band skurriler Kurzgeschichten auf Deutsch und Rumänisch. Ferner erschienen hier und da auch Beiträge in Online-Medien und ich heimste auch drei Preise bei diversen Literaturwettbewerben ein, die ich mir – stolz wie Opa – and die Hutkrempe steckte.

    Soviel also zum aktuellen Stand der Dinge und meiner Beziehung zur hervorragend und stilsicher gemachten indieautor-Seite, über deren Wiederauferstehung ich mich sehr freue. Weiter so, lieber Anton Goldberg!

    Gruss aus meinem spanischen Rückzugsgebiet!

    Peter

    Gefällt 1 Person

    1. Hallo Peter!

      Ich freue mich aufrichtig, von dir zu hören!

      Anfangs hatte ich befürchtet, du seiest unter der Last des überanspruchten Gesundheitssystems zusammengebrochen. Dann habe ich aber nach etwas Recherche herausgefunden, dass es neue literarische Werke von dir gab – was mich beruhigte. Ich gratuliere zu den Veröffentlichungen und den Preisen! Und ich gratuliere zum Eintritt in die entspannte Phase eines Ruheständlers in Spanien. Das klingt doch gut!

      Schön, dass du wieder dabei bist.

      Herzliche Grüße
      Anton

      Like

Datenschutzhinweis zur Kommentarfunktion: Kommentare werden an die WordPress-Entwickler von Automattic Inc. in den USA weitergeleitet und auf Spam überprüft. Mailadressen werden an den WordPress-Dienst Gravatar weitergeleitet zur Prüfung, ob ein Profilbild vorliegt. Falls Du nicht mit Deinem WordPress-Konto angemeldet bist, kannst Du selbst entscheiden, ob Du zu Deiner Mailadresse Deinen wirklichen Namen oder ein Pseudonym angeben möchtest. Die Freischaltung des Kommentars erfolgt manuell durch indieautor.com nach inhaltlicher Überprüfung. Auf Wunsch werden Deine Kommentare auch gerne wieder gelöscht. Mehr Infos findest Du in der Datenschutzerklärung.

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..